Zu einer schnittigen Aktion hatte die Meudter Gruppe Reha 2000 des Vereins „Grenzenlos Soziale Gruppen“ am 17. Februar eingeladen. Erstmalig fand in ihrer Heimatgemeinde Meudt ein Obstbaumschnittkurs statt, zu dem der Vorsitzende Michael Müller begrüßte. Er freute sich, dass das Angebot mit über 50 Teilnehmer*innen sowohl im Ort als auch über die Ortsgrenze hinaus auf solch großen Anklang stieß. So begrüßte er die beiden Referenten des Kurses, der von Marcel Weidenfeller vom NABU Hundsangen und Philipp Schiefenhövel von der Will und Liselott Masgeik-Stiftung durchgeführt wurde. Doch bevor es an den Schnitt der Bäume ging, wurden im Meudter Pfarrheim zunächst die theoretischen Hintergründe zum Obstbaumschnitt durch die beiden Referenten erläutert. So erfuhren die Teilnehmer einiges über die Historie des Obstbaus. Wie die zahlreichen Apfelsorten u.a. aus Asien über die Seidenstraße und durch die Römer nach Europa und Deutschland gelangten. Wie der landschaftsprägende Hochstamm zum Ende des 19. Jahrhunderts, nach der Blütezeit des Streuobstbaus immer mehr an Bedeutung verlor. Weiter gingen die Referenten auf die verschiedenen Knospenformen von Obstgehölzen sowie deren Kronenformen ein und demonstrierten an mitgebrachten Zweigen von Apfel, Birne, Zwetschge, Walnuss, Mirabelle und Co, was beim Schnitt der verschiedenen Streuobstarten und zwischen Kern- und Steinobst zu beachten ist. So tragen Sauerkirsche und Pfirsich z.B. nur am einjährigen Holz auch Früchte, was man bei der Pflege und dem Schnitt der Gehölze beachten muss. Sowohl im Theorie- als auch im Praxisteil nahm die Pflanzung eines Apfelbaumes einen wichtigen Platz im Kursprogramm ein. Neben dem Stamm- und Wurzelschutz vor Wühlmäusen, Wildtieren aber auch Weidetieren durch Kaninchendraht und entsprechende Verbiss-Schutzmaßnahmen wurde ein großes Augenmerk auf die richtige Auswahl der Unterlage und der eigentlichen Edelsorte, dem oberirdischen Teil des Apfelbaumes gelegt. Auch die Bodenbearbeitung am Pflanzloch und Düngung des neuen Obstbaumes wurden erläutert. Der wichtige Pflanzschnitt wurde dann ebenso wie der Erziehungsschnitt zunächst intensiv besprochen und schließlich am Nachmittag aktiv zusammen mit den Teilnehmer*innen des Kurses durchgeführt. Die Verpflegung mit einer kräftigen Gulaschsuppe zur Mittagspause und Kaffee mit Gebäck am Nachmittag hatte die Reha 2000 organisiert. So konnten die Teilnehmer*innen nach einem informativen und praxisorientierten Tag eine Menge interessanter Informationen rund um den Obstbaumschnitt mit nach Hause nehmen.
Reha 2000 dankt den motivierten Teilnehmern sowie auch den engagierten Referenten.
Vielseitiger Theorieteil im Meudter Pfarrheim
Pflanzschnitt und Erziehungsschnitt am Apfelbaum